- sexualpädagogische Vorbereitung der Lehrkräfte
- vorbereitende Informationsveranstaltung für LehrerInnen und MitarbeiterInnen der Schulen (ca. 3h) organisiert über die Hochschule Merseburg
- Auftaktveranstaltung mit Presse (optional)
- thematische Elternabende
- Zusammenarbeit der Schule mit örtlicher Beratungsstelle
- Vor- und Nachbereitung sowie Vertiefung mit Hilfe des zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterials
- Ausgabe von Informationsmaterial für Lehrkräfte, Mitarbeiter_innen, Eltern und Schüler_innen
sexualpädagogische Vorbereitung der Lehrkräfte
Bevor über das Thema sexuelle Grenzverletzungen und sexueller Missbrauch gesprochen wird, sollte eine positive Sexualaufklärung der SchülerInnen erfolgt sein. Deshalb ist es unerlässlich, dass das Lehrkollegium selbst in diesem Bereich fortgebildet ist. Folgende Themenblöcke sollten bereits behandelt worden sein:
- Sexualität allgemein
- Sexuelle Entwicklung der Mädchen und Jungen
- Unterrichtsgestaltung
- Die eigene Haltung/ professionelle Rolle zu Sexualität
- Wie begleite ich meine SchülerInnen?
Die Schule soll eine entsprechende Vorbereitung durch Fachstellen gewährleisten. Gegebenenfalls kann diese auch durch das Präventionsbüro PETZE erfolgen.
Vorbereitende Informationsveranstaltungen für LehrerInnen- und Mitarbeiter_innen der ausleihenden Schulen
Ein Bestandteil des Ausstellungskonzeptes ist die Durchführung eines Informationsblockes zum Ausstellungsprojekt á vier Stunden. Hier nimmt im Idealfall das gesamte Kollegium teil, zumindest aber jene Lehrkräfte und MitarbeiterInnen, die mit ihren Klassen die Ausstellung besuchen. Die Veranstaltungen werden von MitarbeiterInnen der PETZE durchgeführt. Es wird über den formalen und inhaltlichen Aufbau und die Ziele der Ausstellung informiert. Es werden Informationen zu sexuellem Missbrauch gegeben sowie Möglichkeiten der Prävention aufgezeigt und die Umsetzung im Unterricht anhand des projektbegleitenden Materials empfohlen. Zusätzlich werden Standards einer positiven Sexualerziehung diskutiert und die eigene Haltung und pädagogische Rolle reflektiert. Es wird thematisiert, wie Lehrkräfte auf eventuelle Offenbarungen oder Verhaltensauffälligkeiten von SchülerInnen im Laufe des Projektes reagieren sollten und welche Anlauf- und Beratungsstellen es für sie gibt. Im Falle von Sonderschulen wird die besondere Lebenslage von Mädchen und Jungen mit Behinderung diskutiert.
Die Informationsveranstaltungen sollen zugleich die Sicherheit der Lehrkräfte im Umgang mit dem Themenkomplex erhöhen und ihnen pädagogische Möglichkeiten im Umgang mit der Ausstellung und der Bearbeitung im Unterricht aufzeigen.
Auftaktveranstaltung
Die Schulen werden angeregt, eine Auftaktveranstaltung zu geben. Hier können VertreterInnen der Presse und Politik sowie die regionale Prominenz eingeladen werden. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist es unerlässlich, über sexuellen Missbrauch an Menschen mit Behinderung und Möglichkeiten der Prävention zu informieren. Die Auftaktveranstaltung bietet weiterhin ein Forum für Professionelle und weitere Interessierte.
Elternabend
Da Prävention nicht ohne die Mitwirkung von Erwachsenen greift, ist es wichtig, auch die Eltern einzubinden. Der Elternabend dient dazu, die Eltern realistisch zu informieren, eventuelle Ängste abzubauen und ihnen die Präventionsbausteine zu erläutern. Idealerweise sollte der Elternabend in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Beratungsstelle (Kinderschutzzentrum, Frauennotruf, Wildwasser,…) erfolgen, da durch ihre Präsenz mögliche Hemmschwellen bei der Kontaktaufnahme abgebaut werden können. Den Eltern sollte vermittelt werden, wie sie die Präventionsprinzipien der Ausstellung im Erziehungsalltag einbinden können.
Kontaktaufnahme zur örtlichen Beratungsstelle
Die Klassen, welche die Ausstellung besuchen, sollten von einer den Mädchen und Jungen bekannten Lehrkraft begleitet werden. Gerade Lehrerinnen und Lehrer von FörderschülerInnen haben eine wichtige Vertrauensposition und können eine bedeutende Rolle bei der Prävention von sexuellem Missbrauch übernehmen.
Erfahrungsgemäß sind Kinder und Jugendliche im Anschluss an Präventionsmaßnahmen oder entsprechenden Aktionen (Theater etc.) – wie es die Ausstellung darstellt – ermutigt, über eigene Missbrauchserfahrungen oder die von Freundinnen oder Freunden zu berichten oder sich in anderer Form zu äußern. Daher ist es im Rahmen der Ausstellung unerlässlich, dass betroffene Kinder vor Ort auf Bezugspersonen treffen, die ihnen angemessene Hilfe anbieten können, wenn sie in bedrängenden Situationen oder Opfer von sexualisierten Grenzverletzung sind. Die Institution Schule ist verantwortlich, in Kooperation mit Beratungsstellen und Trägern der Jugendhilfe geeignete Hilfen zu vermitteln. Aus diesem Grund ist die vorherige Kontaktaufnahme zu einer örtlichen Beratungsstelle bindend. Während der Ausstellung werden weitergehende Angebote über Notfallkarten, Plakate und Flyer bekannt gemacht.
Vorbereitung, Vertiefung und Nachbereitung mit Hilfe des gestellten Unterrichtsmaterials
Damit das Thema gut vorbereitet werden kann und auch nach dem Ausstellungsbesuch präsent bleibt, hat die PETZE Unterrichtsmaterial entwickelt, das die Ausstellungselemente und –inhalte aufgreift, alle Illustrationen der Ausstellung enthält und Empfehlungen für Unterrichtseinheiten gibt. Es ist als eine Schatzkiste für PraktikerInnen gedacht, die auch unabhängig vom Ausstellungsbesuch verwendet werden kann. Die Inhalte sind auf die Bandbreite der Alters- und Klassenstufen und die Formen der Behinderung abgestimmt.
Ausgabe von Informationsmaterial für Lehrkräfte, MitarbeiterInnen, Eltern und Schüler_innen
Zusätzlich zu den von der Hochschule Merseburg bereitgestellten Begleitmaterialien beim Ausstellungsverleih, hälte die PETZE hält unterschiedliche projektbegleitende Informationsmaterialien für die Zielgruppen vor. Diese können kostengering über den Online-Shop geordert werden. Idealerweise werden Informationsblätter und –plakate in der Schule aufgehängt. Auch dies soll zur Information und zur Auseinandersetzung mit dem Thema beitragen.
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